Welche Schutzziele, Aufgaben und Funktionen die Zutrittskontrolle erfüllen sollte
Planung und Projektierung in der Zutrittskontrolle
Nachdem die Entscheidung für eine Zutrittssteuerung gefallen ist, beginnt die eigentliche Planung. Diese muss stets an die spezifischen Gegebenheiten angepasst sein. Durch die Klärung grundlegender Fragen bereits in der frühen Planungsphase kann das Zutrittssteuerungssystem optimal dimensioniert werden.
Die Auswahl des passenden Zutrittssystems erfolgt anhand verschiedener Faktoren wie der Anzahl der Zutrittspunkte, der Benutzerzahl, vorhandenen oder geplanten Sicherheitsmaßnahmen sowie den zusätzlichen Anforderungen an die Benutzererkennung.
Ebenso wichtig ist die Art des Zutrittssystems:
- Errichtung und Betrieb einer autonomen Offline-Anlage
- Aufbau und Verwaltung einer vernetzten Online-Anlage
- Kombination von Online- und Offline-Komponenten (Mechatronik) in einem System
Bei letzterem werden Zutrittsrechte für mit Mechatronik geschützte Bereiche oft direkt auf die Ausweise der Berechtigten geschrieben und bei jeder Online-Buchung aktualisiert. Die Komponenten können auch über WLAN verbunden sein und selbst Berechtigungsdaten der Benutzer speichern, während Datenaktualisierungen über das WLAN erfolgen.
Die folgende Darstellung veranschaulicht eine dezentrale Online-Zutrittsanlage mit Mechatronik-Komponenten.
Inhalt
Die Festlegung, welche Raumzonen online und welche offline geschützt werden, richtet sich nicht nur nach dem dort angestrebten Sicherheitsgrad, sondern insbesondere danach, für welche Bereiche Meldungen, Türzustände und Alarme in Echtzeit erforderlich sind oder gewünscht werden.
1. Die Festlegung der Zutrittsrechte der Benutzer folgt den 3 "W":
Wer (Mitarbeiter, Fremd- und Zeitpersonal, Besucher)
Wo (Betriebsgelände, Parkplätze, Produktions- und Entwicklungsbereiche, IT, Personalabteilung, Finanzwesen, Vorstandsetagen, Kantine, VIP-Bereiche, Backstage-Bereiche) und
Wann (werktags, Wochenenden und Feiertage, Tages- oder Nachtschicht, dauerhaft, einmalig, saisonal oder eventbasiert)
Bei der Festlegung der Raumzonen gilt:
- Welche Bereiche haben höhere Schutzbedürfnisse?
- Welche Räume sind funktional verbunden?
- Wo dürfen sich alle Mitarbeiter aufhalten?
- Welche Bereiche sind beschränkten Nutzergruppen vorbehalten?
- Welche räumlichen Trennungen sind notwendig?
- Wo können sich Besucher frei bewegen?
- Sind Parkplätze einzubeziehen?
- Wie sind Fluchtweganforderungen zu berücksichtigen?
2. Die Zeitzonenbildung beruht auf Überlegungen wie:
- Wann dürfen verschiedene Mitarbeitergruppen die unterschiedlichen Bereiche betreten?
- Nur während der regulären Arbeitszeit?
- Eingeschränkt während der Arbeitszeit?
- Auch an verlängerten Arbeitszeiten, Wochenenden und Feiertagen?
3. Für die einzelnen Zutrittspunkte werden Bedingungen festgelegt, die sich aus folgenden Überlegungen ergeben:
- Allgemeine
- Aspekte
- Anlagecodes
- Mitarbeiterprofile
- örtliche Einschränkungen
- zeitliche Begrenzungen
- Zusätzliche Kriterien
- PIN-Eingabe
- biometrische Bestätigung
- Zwei-Personen-Zutrittskontrolle
- Mehr-Personen-Präsenzüberwachung
- Zugangswiederholungsüberwachung
- Raumzonensaldo
- Ein-/Ausgangssteuerung mit Vereinzelung
- Frequenz der Nutzung (Durchschnitt, Spitzenzeiten)
- Reale Sperre oder Hindernisse?
- Soll der Durchgang während der Geschäftszeiten offen sein?
- Automatische Verriegelung? Ist eine Personentrennung erforderlich?
- Kann der Pförtner die Sperre ohne Zutrittskontrollzentrale öffnen?
- Sind Sprech- oder Videoüberwachungskomponenten sinnvoll?
- Muss die Sperre barrierefrei sein?
- Werden Materialien oder Gepäck befördert?
- Integration mit Einbruch- oder Brandmeldeanlagen oder anderen sicherheits- und gebäudetechnischen Systemen?
- Betriebliche Überlegungen
- Sollen Türen während der Geschäftszeiten offen bleiben?
- Türen, Flügeltüren oder Drehkreuze/Drehsperren?
- Barrierefreie Zugangspunkte?
- Kann der Pförtner Türen auf Knopfdruck öffnen?
Erfahren Sie hier alles weitere über die Auswahl des Erkennungsverfahrens in der Zutrittskontrolle.
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