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„Ich bin ein geborener Optimist“

Interview mit unserem Vorstand und Gründer Eberhard Fabricius

„Ich bin ein geborener Optimist“

Der heutige Vorstandsvorsitzende Eberhard Fabricius hat vor etwa 35 Jahren die AZS aus der Taufe gehoben. Sein Mut wurde mit einer Erfolgsgeschichte belohnt.

Herr Fabricius, am 1. April 1989 haben Sie einen Schritt gewagt, den man heute als Startup-Gründung bezeichnen würde. Was war Ihre damalige Motivation?

Eberhard Fabricius: Die Unzufriedenheit mit den vorhandenen Produkten zur Zeiterfassung und die Überzeugung, es besser machen zu können. Vor der Selbstständigkeit war ich einige Jahre als Vertriebsmanager bei einem Konzern tätig gewesen. Dessen Lösungen waren, gelinde gesagt, suboptimal. Das Kernproblem bestand darin, dass jede Leistungserweiterung für den Kunden zwangsläufig mit dem Kauf eines neuen Systems verbunden war. Kaum hatte man investiert, musste man schon wieder in die Tasche greifen. Man kann sich leicht vorstellen, dass das für reichlich Unmut gesorgt hat.

Und wie sah Ihre Lösung aus?

Eberhard Fabricius: Meine Idee basierte auf der Zusammenarbeit mit verschiedenen Herstellern. Ich wollte ein erweiterbares System anbieten, das sich problemlos an die aktuellen Wünsche und Herausforderungen der Kunden anpassen lässt. Nach den Stempeluhr-Zeiten nahm damals die Zeiterfassung per PC Fahrt auf. Der Markt war also entsprechend groß und interessant für junge Unternehmen. Die Banken sahen das leider anders. So musste ich eigenes Geld in die Hand nehmen, um die AZS System GmbH zu gründen.

Ein großes Risiko – hatten Sie keine Angst?

Eberhard Fabricius: Nein, ich bin ein geborener Optimist und habe einfach losgelegt. Ein großes Risiko habe ich auch nicht gesehen, denn ich wusste ja um den großen Bedarf. Außerdem hatte ich als gelernter Techniker und studierter Betriebswirt beste Voraussetzungen und war mit der Materie vertraut. Trotzdem waren die Anfänge bescheiden: Ich bin in einem Hamburger Ein-Zimmer-Büro mit nur einem Angestellten gestartet. Mein erster „Chefsessel“ war das Geschenk eines benachbarten Versicherungsmaklers.

Was waren nach der Firmengründung die ersten Meilensteine?

Eberhard Fabricius: Unser erster großer Auftrag war die Zeiterfassung für eine Hamburger Bank. Das Auftragsvolumen betrug 380.000 DM. Übrigens wurde der Vertrag zunächst auf einem Bierdeckel fixiert. Wir wuchsen kontinuierlich, sodass das Büro bald zu klein wurde und ich außerdem weitere Mitarbeiter einstellen konnte. Ein weiterer Meilenstein war dann der Wechsel vom Händler zum Hersteller: 2003 habe ich die IDC-concepts GmbH gegründet, die kurz darauf die eigene Software 3010 präsentiere konnte. Diese Softwarefamilie haben wir immer weiter entwickelt und auch für den Bereich der Zutrittskontrolle auf den Markt gebracht.

Ein gutes Stichwort: Wie kamen Sie auf die Idee, sich damit ein zweites Standbein zu schaffen?

Eberhard Fabricius: Durch den engen Kontakt zu unseren Kunden haben wir gemerkt, dass die Zutrittskontrolle ein großes Thema ist. Und weil Kunden grundsätzlich am liebsten eine Rundum-Sorglos-Lösung aus einer Hand haben wollen – und bei uns das technische Know-how vorhanden war -, lag es nahe, sich auch der Zutrittskontrolle professionell und innovativ zu widmen.

Heute beschäftigt die AZS System AG deutschlandweit rund 50 Mitarbeitende. Wo liegen die aktuellen Herausforderungen?

Eberhard Fabricius: Die größte Herausforderung ist die gleiche wie vor 30 Jahren: Es geht immer darum, das Unternehmen, seine Produkte und Dienstleistungen kontinuierlich weiterzuentwickeln. Nur so lässt sich Erfolg sichern. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Qualität: Unsere Software und unsere Hardware sind made in Germany. Darauf lege ich größten Wert – und die Kunden auch.

Für nachhaltigen Erfolg braucht es kluge Köpfe. Wie geht das Unternehmen mit dem Fachkräftemangel um?

Eberhard Fabricius: Da wir ein spannendes Aufgabengebiet und verschiedene Standorte bieten können, finden wir zum Glück immer gute Leute. Dazu trägt sicherlich auch unsere Kunden-Vielfalt bei: AZS-Lösungen kommen auf dem Hamburger Fischmarkt genauso zum Einsatz wie in kommunalen Verwaltungen und global agierenden Konzernen. Ein weiteres Plus ist der familiäre Charakter des Unternehmens.

Ihre beiden Söhne sind in die Firma eingestiegen. War das auf lange Sicht geplant?

Eberhard Fabricius: Überhaupt nicht. Ich hätte nie gedacht, dass aus meiner Gründung mal ein Familienunternehmen wird. Eines Tages hatte ich das attraktive Kaufangebot einer schwedischen Firma auf dem Tisch. Daraufhin habe ich meine Söhne gefragt, ob sie Interesse an der Fortführung des Unternehmen in eigener Hand hätten. Die Antwort fiel positiv aus und ich habe den Schweden abgesagt. Ich bin sehr froh, wie sich die Dinge entwickelt haben.

Sie würden also wieder gründen?

Eberhard Fabricius: Auf jeden Fall. Ohne zu zögern.

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