info@azs.de
Suche
Close this search box.

„Wir sind ein wendiges Schnellboot“

Interview mit unserem Vorstand Technik Thomas Jahr

„Wir sind ein wendiges Schnellboot“

Seit Mai 2021 gehört Thomas Jahr dem AZS-Vorstand an. Er ist mit seinem 30-köpfigen Team für alle technischen Belange zuständig.

Herr Jahr, was sind die Aufgaben des technischen Vorstands bei AZS?

Thomas Jahr: Grob zusammengefasst kümmere ich mich darum, dass bei unserer Hard- und Software alles so läuft, wie es vom Kunden gebraucht und gewünscht wird.

Fangen wir mit der Hardware an: Um was genau handelt es sich dabei?

Jahr: Im Bereich Zutrittskontrolle handelt es sich vor allem um Steuergeräte, die dafür sorgen, dass die berechtigten Personen Zutritt erhalten  – und dass diejenigen, die keine Berechtigung haben, auch abgewiesen werden. Hinzu kommen auf Wunsch diverse Verknüpfungen, zum Beispiel mit der Aufzugsteuerung oder der Einbruchmeldeanlage. Alles das können wir abbilden und auch solche Produkte integrieren, die wir nicht selbst herstellen, etwa elektronische Türbeschläge und Zylinder. Dafür arbeiten wir eng mit den jeweiligen Herstellern zusammen. Das Thema Zutrittskontrolle ist hoch komplex und aus naheliegenden Gründen auch sehr sensibel.

Ist es bei der Hardware zur Zeiterfassung ähnlich?

Jahr: Hier ist die Hardware etwas weniger komplex. Es handelt sich im Grunde genommen um ein Gerät an der Wand, das beim Vorhalten einer Karte die entsprechende Buchung tätigt. Nicht mehr und nicht weniger. Hier liegt der Fokus auf der Software, die diese Buchungen verarbeitet. Die Kunst ist dafür zu sorgen, dass dieser Prozess Tag für Tag reibungslos läuft.  Genau das ist mein und unser Job.

Kommen wir zur Software: Wo liegen hier die großen Herausforderungen für Sie und Ihr Team?

Jahr: Unter anderem in der Anpassung an die Hardware. Wenn wir unseren Kunden ein neues Gerät anbieten, das noch mehr kann als das vorige, muss natürlich auch die Software entsprechend aktualisiert werden. Es ist eine ständige Anpassung, bedingt durch immer neue Kundenanforderungen. Hier liegt eine unserer größten Stärken. Wir sind kein träger Ozeanriese, sondern ein wendiges Schnellboot.

Haben Sie ein Beispiel für eine solche Anpassung?

Jahr: Ein herausragendes Beispiel ist sicherlich die Integration eines „Covid-Watch“-Moduls während der Pandemie. Damit lässt sich unter anderem der Impfstatus oder das letzte Corona-Testergebnis abfragen. Und je nach Antwort wird der Zugang freigegeben oder eben nicht.

Seit dem 1. Januar 2023 hat der „gelbe Schein“ für Krankmeldungen ausgedient. Ist der Umstieg auf das elektronische Verfahren ein Thema für AZS?

Jahr: Natürlich, das ist sogar ein Riesenthema. Die Arztpraxis meldet nun direkt an die Krankenkasse. Dann erfolgt der elektronische Abruf der Arbeitsunfähigkeit, kurz eAU, durch den Arbeitgeber. Und wir kümmern uns darum, dass dies möglichst effektiv und automatisch geschieht. Für die eAU-Zertifizierung haben wir Pilotanlagen installiert.

Sie haben also reichlich zu tun. Wie viele Mitarbeitende sind denn im technischen Bereich tätig?

Jahr: Es sind aktuell rund 30 Kollegen, unter anderem Fachinformatiker und IT-Systemelektroniker. Sie befassen sich ausschließlich mit Zutrittskontrollen und Zeiterfassungssystem, sind also hochspezialisierte Fachkräfte. Neben dem fachlichen Know-how kommt es vor allem auf Erfahrung an. Zum Glück haben wir einige Mitarbeiter, die seit 25 Jahren dabei sind. Die können Sie nachts wecken und die sagen Ihnen sofort, wie diese oder jene Technik funktioniert.

Ist die Qualifizierung neuer Mitarbeiter schwierig?

Jahr: Sie ist auf jeden Fall eine Herausforderung. AZS legt allergrößten Wert auf saubere Arbeit, handwerklich wie fachlich. Zwar bekommen wir Fachkräfte am Markt, aber ohne Lehrgänge und interne Schulungen geht es nicht.

Bildet AZS selbst aus?

Jahr: Ja, der eigene Nachwuchs ist ein wichtiger Faktor. Derzeit haben wir im technischen Bereich insgesamt fünf Ausbildende an den Standorten Hamburg, Wuppertal und Kaiserslautern. Es sind aufgeweckte junge Menschen, die nicht nur in der Ecke sitzen und auf Input warten. Wer lernen will, muss Fragen stellen.

Wie sah Ihr eigener Werdegang aus?

Jahr: Nach der 10. Klasse habe ich in meiner Heimat Duisburg eine Lehre zum Energieanlagenelektroniker auf dem Bergwerk Walsum gemacht. Nach der Ausbildung habe ich neben der Arbeit die Fachhochschulreife erworben und dann in Bochum bei der DMT Elektrotechnik studiert und das Studium als Dipl. Ing abgeschlossen. Bei der Nachrichtentechnik Klein in Wuppertal habe ich nach meinem Studium als Aushilfe für die Einführung der ersten Windows-Systeme angefangen und hatte daher sofort den Kontakt mit der Entwicklung. Bei der NTK war ich dann bis zur Übernahme Technischer Leiter. Die NTK – und damit auch ich – wurde 2008 Teil der AZS-Gruppe. Seit Mai 2021 gehöre ich dem AZS-Vorstand an. 

Nach oben scrollen